Immobilie im Alter

Die eigenen vier Wände im Alter – welche Möglichkeiten gibt es? Wie möchten Sie im Alter wohnen? Welche Möglichkeiten gibt es, die eigene Immobilie weiterzunutzen?

Wir geben Ihnen einen Überblick über die Möglichkeiten im Umgang mit Ihrer Immobilie.

 

Altersgerechter Umbau:

Ihr Motto im höheren Alter? Weniger Hindernis – größere Freiheit!
Ein barrierefreier Umbau könnte erwogen werden, damit Sie sich auch als „Best-Ager“ komfortabel und sicher in Ihren eigenen vier Wänden bewegen können.

Dafür können Sie als Eigentümer die folgenden Maßnahmen ergreifen: Zum Teil erhalten Sie dafür Fördermittel von Bundes-, KfW-Bank- und anderen Institutionen.

– Montage einer Treppenliftanlage und Montage von Rampen
Umbau des Badezimmers zu einem barrierefreien Badezimmer, z. B. durch den Einbau einer bodentiefen,
breiten Dusche mit Sitzgelegenheit, Erweiterung der Türdurchgänge,
des Flurs und der Balkon-/Terrassenzugänge
– Einen rutschsicheren Boden in den Wohn- und Badbereich verlegen – Türen, die sich automatisch in beiden Richtungen öffnen
– Ein Hausnotruf und ein Service- bzw. Assistenzruf werden eingebaut.
– ein Kommunikationssystem, das dem Alter entspricht (z. B. Telefon, Mobilgerät usw.)
Barrierefreie Küche kann zum Beispiel erreichbar sein, indem eine niedrigere Arbeitsplatte eingebaut und alles erreichbar ist.

 

Vererbung von Immobilien:

Beim Thema Immobilie und Alter ist die Vererbung der Immobilie wohl die traditionellste Option. Dabei bekommen Ihre Nachkommen – wie Ihre Kinder, Ehepartner usw. – den gesetzlich gewährten Anteil Ihres Erbes. Sie können Ihren Nachlass jedoch auch zu Lebzeiten regeln, indem Sie ein Testament durch einen Notar oder einen Fachanwalt für Erbrecht aufsetzen lassen. Dadurch können Sie Ihr Testament jederzeit ändern, bleiben Eigentümer Ihrer Immobilie und entscheiden, schalten und walten, wie Sie möchten. Nichts hindert Sie auch daran, später zu verkaufen, und Sie haben bis ins hohe Alter finanzielle Sicherheit.

Mögliche Streitigkeiten zwischen den Erben bezüglich der Ihnen zugeteilten Erbteile sowie eine potenzielle Steuerlast durch Ihr Erbe – die Erbschaftsteuer – sind Nachteile dieses traditionellen Modells. Es gilt hier, sich frühzeitig beraten zu lassen, um möglicherweise hohen Steuerverlusten und Belastungen für die Erben vorzubeugen.

 

Schenkung:

Sie verfügen über eine finanzielle Absicherung und sind nicht von Ihrer Eigentumswohnung abhängig?
Dann haben Sie die Möglichkeit, sich über eine eventuelle Schenkung zu informieren. Möglicherweise können Sie dadurch die Erbschaftsteuer für Ihre Nachkommen und Erben vermeiden und dadurch viel Geld sparen. Sprechen Sie vorzugsweise einmal mit Ihrem Steuerberater, der Ihnen sicherlich dabei behilflich sein kann. Wenn Sie nach der Schenkung Ihre Immobilie weiterhin selbst bewohnen wollen, sollten Sie auch ein eingetragenes Wohnrecht in Bezug auf eine Schenkung in Betracht ziehen.

Eine Schenkung hat den Nachteil, dass Sie Ihre Immobilie nicht mehr verkaufen können, wenn Sie unerwartet finanzielle Mittel benötigen oder sich einen Traum erfüllen wollen. Jetzt gehört sie dem Beschenkten, und nur er kann einem Verkauf zustimmen und sämtlichen Bedingungen wie Preis usw. entsprechen.

 

Nießbrauch:

Sie möchten Ihr Haus, Ihre Wohnung oder Ihr Grundstück verkaufen, aber weiterhin darin wohnen bleiben?
Dann ist die Option „Nießbrauch“ vielleicht die richtige Lösung für Sie.

Sie verkaufen Ihre Immobilie an eine Bank oder einen neuen privaten Eigentümer
– zum Beispiel Ihre Kinder oder ein Familienmitglied – und erhalten im Gegenzug ein lebenslanges Wohnrecht.
Das Nießbrauchrecht erlischt in der Regel erst mit dem Tod des bisherigen Eigentümers und ist nicht übertragbar.

Als Verkäufer und Eigentümer sollten Sie sich jedoch unbedingt bestimmte Rechte schriftlich zusichern lassen, so können Sie bis ins hohe Alter in Ihrer Immobilie wohnen bleiben und erhalten sich finanzielle Mittel und Liquidität für besondere Wünsche oder zur Bestreitung Ihres Lebensunterhaltes. Achtung! Bei einem Nießbrauch haben Sie als Verkäufer nicht nur ein „Wohnrecht“, sondern können Ihre Immobilie bis zum Ablauf des Nießbrauchs z.B. einfach weitervermieten.

Ein Nachteil dieser Variante sind die Kosten für die Eintragung ins Grundbuch durch einen Notar. Außerdem dürfen Sie keine Umbaumaßnahmen an der Immobilie vornehmen und tragen natürlich weiterhin die Betriebs- und Nebenkosten.

 

Immobilie vermieten:

Als Immobilieneigentümer haben Sie immer die Möglichkeit, Ihre eigenen vier Wände zu vermieten. So bleiben Sie Eigentümer mit allen Rechten und Pflichten, bessern Ihr Einkommen auf und finanzieren mit den Mieteinnahmen zum Beispiel einen Aufenthalt in einer betreuten Einrichtung mit dem Service, den Sie sich im Alter wünschen. Doch was sind die Vor- und Nachteile, wenn Sie Ihre Immobilie vermieten?

Der größte Vorteil bei einer Selbstnutzung:
– Sie zahlen keine Miete und sparen somit monatlich Mietkosten. Laut Statistik kommen Eigentümer, die ihre Immobilie selbst bewohnen, mit rund 500 Euro im Monat günstiger weg als Mieter einer vergleichbaren Immobilie. Beachten Sie aber, dass Sie als Eigentümer immer für Reparaturen und Modernisierungsmaßnahmen aufkommen müssen, diese können schnell teuer werden und sind nicht immer vorhersehbar.

Anders sieht es mit der monatlichen Belastung aus. Wenn Sie Ihr eigenes Haus oder Ihre eigene Eigentumswohnung bewohnen, sind Sie vor Mieterhöhungen geschützt und können Ihre monatlichen Ausgaben und Belastungen besser einschätzen. Auch bei altersgerechten Umbaumaßnahmen müssen Sie Ihren Vermieter nicht informieren, und niemand kann Ihnen verbieten, was Sie in Ihren eigenen vier Wänden verändern und welche Maßnahmen Sie durchführen.

 

Immobilien verkaufen:

Die beliebteste Variante der Altersvorsorge ist und bleibt der Verkauf der eigenen Immobilie. Warum? Meist haben Sie als „Best Ager“ und Immobilienbesitzer gute Gründe, die für einen Verkauf sprechen:

– Die eigene Immobilie ist zu groß oder nicht mehr ideal für Sie geschnitten.
– Sie wohnen auf mehreren Etagen
– der Garten macht zu viel Arbeit
– Ihr Haus oder Ihre Wohnung lässt sich nicht oder nur mit hohem Aufwand barrierefrei umbauen.
– Sie leben alleine und wünschen sich Gesellschaft.
– Sie haben einen lang gehegten Traum, den Sie sich erfüllen möchten – vielleicht eine Reise?
– Sie brauchen bei manchen Dingen einfach ein wenig Hilfe oder medizinische Betreuung
– Sie möchten zentrumsnah wohnen – mitten im Leben – mit vielen Einkaufsmöglichkeiten, Ärzten etc.
– Ihre Kinder wohnen weit weg und Sie möchten in die Nähe Ihrer Enkelkinder ziehen.
– Ihre Immobilie ist renovierungsbedürftig, aber Sie können oder wollen die finanziellen Mittel nicht aufbringen.

Welche Gründe auch immer für den Verkauf Ihrer Immobilie sprechen – wir beraten Sie gerne unverbindlich und vertrauensvoll. Wir wissen, dass der Verkauf der eigenen vier Wände sowohl finanziell als auch emotional nicht immer einfach ist und beraten Sie ehrlich und professionell. Kontaktieren Sie uns persönlich – wir sind jederzeit für Sie und Ihre Immobilie da!

 

Foto: Esther Ann / Unsplash

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